Der Beginn  des Jahres 2017 war von zahlreichen Meetings mit Kooperationspartnern gekennzeichnet. Die nachfolgenden Bilder zeigen ein Meeting zur Vorbereitung eines Förderprojektes mit Partnern aus Breslau, Grünberg und Görlitz.

Am 25. und 28. April 2017 hatten wir Gelegenheit, eine Führung durch das Unternehmen der Holzindustrie Schweighofer GmbH in Kodersdorf bei Görlitz zu erleben. 75 deutschen und polnischen Teilnehmern wurden die Arbeitsprozesse bei der Herstellung von Fichten- und Kiefern-Hölzern für den industriellen Einsatz im In- und Ausland durch das Fachpersonal des Sägewerkes  ausführlich demonstriert und zweisprachig erklärt. Im Anschluss an die Werksführungen bot sich die Möglichkeit, in einer Diskussionsrunde weitere Erkenntnisse zu sammeln. Alle Teilnehmer waren erstaunt, wie viele Unternehmen in der ganzen Welt mit Produkten, die vor den Toren unserer Stadt Görlitz entstehen, beliefert werden.

 

 

Am 28. April 2017 wurde unserem Verein neben der Werksbesichtigung in Kodersdorf von der Stiftung der Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien durch die Geschäftsführerin Frau Regina Risy und den Stiftungsrat (und Bürgermeister von Kodersdorf) Herrn Rene Schöne der Bewilligungsbescheid über genehmigte Fördermittel überreicht. Mit den Fördermitteln wird unsere grenzüberschreitende vernetzte Sozialarbeit durch die Gewinnung neuer Kontakte für die Intensivierung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit honoriert. Herr Fromberg, als Vereinsvorstand, bedankte sich im Rahmen aller Mitglieder für die Unterstützung und gab bereits einen Ausblick über weitere Planungen im Laufe des Jahres. 

                                         Frau Risy und Herr Schöne bei der Übergabe der Stiftungsurkunde

 

 

Am 10.06.2017 fand eine Veranstaltung* mit unserem Kooperationspartner der Fundacja Natura Polska aus Zary zur Erkundung des Muskauer Faltenbogens und seiner Teichlandschaft mit naturgeprägter Fischzucht statt. 35 deutsche und 20 polnische Radfahrer starteten unter polnischer Führung zu einer 45 km langen Tour, die in Leknica begann und durch eine Heidelandschaft über Trzebiel nach Tuplice führte, wo eine Rast auf dem Festplatz eingelegt wurde. Die Tour endete auf der deutschen Seite des Muskauer Faltenbogens und fand seinen Abschluß mit einem letzten Stopp am Muskauer Schloß. Das schöne Wetter und die gute Organisation trugen zu einem erlebnisreichen Tag bei, an dem die deutschen Teilnehmer Gelegenheit hatten, den polnischen Teil des Muskauer Faltenbogens in seiner Vielfältigkeit kennen zu lernen.und persönliche Kontakte zu unseren polnischen Teilnehmern zu knüpfen.

*)gefördert aus dem Interreg-Programm Polen-Sachsen 2014-2020 

 

Am 16.06.2017 wurde in gemeinsamer Gestaltung mit dem Miejski Klub Seniora in Zgorzelec eine deutsch-polnische Kulturfahrt in das Dorfmuseum Ochla unternommen. 55 Teilnehmer fanden Gelegenheit, sich durch den Nachbau landestypischer Holzhäuser aus Polens Geschichtsepochen über damalige Lebensstandards zu informieren. Anschliessend ging es in das nahe gelegene Zielona Gora (Grünberg), wo ein Besuch des Museums Dawynch Tortur mit mittelalterlichen Folterwerkzeugen und einer Vernissage stattfand. Zum Ausklang des Tages trug der Besuch des Grünberger Palmengartens bei.

 

Am 22.06.2017 fanden 44 polnische und deutsche Teilnehmer Gelegenheit, im Ostdeutschen Rosengarten in Forst unterschiedliche Rosenarten in voller Blüte als Gartengestaltungselement auf einer Fläche von 17 Hektar wahrzunehmen. Der Rundgang fand am Abend mit der  Eröffnung der Schnittblumenschau in diesem Jahr ihren abschliessenden Höhepunkt.

 

Am 14.09.2017 besuchten wir die Organisation TRATWA in Breslau. Tratwa heisst ins Deutsche übersetzt das Floss und soll die Aufnahme von in Bedrängnis geratenen Menschen symbolisieren. So befasst sich diese Organisation mit der Unterstützung von jungen und älteren Menschen, um in ihrem Alltag eine Perspektive wieder zu finden. Auf Breslauer Seite besteht ein hohes Interesse, die deutschen Sprachkenntnisse weiter zu entwickeln und sucht dazu den Kontakt mit deutschen Gesprächs- und Freundschaftspartnern. Da auch auf Seiten der GÜSA-Mitglieder Interesse besteht, wird hierzu ein Konzept erarbeitet, wie in weiteren Begegnungen diesem Wunsch Rechnung getragen werden kann.

 

Im Anschluß an unseren Infoaustausch unter Beteiligung des Zgorzelecer Interclub FEMINA und dem Görlitz SKT (Senior Kompetenz Team) fanden wir noch Zeit, um uns das Panorama von Raclawicka anschauen zu können.

Am 23.09.2017 fand unter polnischer und deutscher Beteiligung im SYRENA in Zary ein internationales Waldfest statt, das aus dem Interreg Polska- Sachsen Fonds 2014 - 2020 mitfinanziert wurde. Mit vielen Ausstellern und Teilnehmern präsentierte die Region Produkte aus dem regionalen Wald, seiner Bodenschätze und Besonderheiten seiner darin lebenden Bewohner. Mit zahlreichen Vorführungen und musikalischen Einlagen, die alle auf das Leben im Walde zugeschnitten waren, wurde die Region den Besuchern eindrucksvoll vorgestellt. GÜSA reiste aus Görlitz mit fast 70 Teilnehmern an, um die Besonderheiten der Nachbar-Region kennen zu lernen. Leider trugen heftige Niederschläge am späten Nachmittag dazu bei, dass die Wahrnehmung aller gebotenen Programme teilweise nur verkürzt wahrgenommen werden konnten.

Am 28.09.2017 konnten sich mehr als 40 polnische und deutsche Teilnehmer von der Arbeit des Sächsischen Landtages in Dresden einen Eindruck verschaffen. Bei der Teilnahme als Zuhörer bei einer Plenarsitzung über einen  Bericht zum Modellprojekt "Eltern-Kind-Zentren" wurde die Diskussion der unterschiedlichen Fraktionen verfolgt. Die anschliessende Diskussionsrunde im Beisein der Herrn Bienst, Lehmann und Dr. Meyer (alle CDU) entfachte einen regen Meinungsaustausch über die bisherige Politik auf Bundesebene, im Landkreis Görlitz und Massnahmen für die künftige Ausrichtung der Volksparteien im Hinblick auf das Ergebnis der letzten Bundestagswahl.

Vor dem Besuch des Landtages ermöglichte uns Herr Dr. Jürgen Barth bei einer Stadtführung  einen Blickwinkel auf die Landeshauptstadt, der von vielen Kennern der Stadt aus dieser Perspektive noch nicht bekannt war.

Am 25.10.2017 wurde in Polen das Jahr der Senioren beendet. Dies wurde in Zgorzelec mit einem Festakt begangen, zu dem der Miejski Klub Seniora in Zgorzelec den Vorstand von Güsa e.V. geladen hatte. Dabei fand Herr Fromberg Gelegenheit, mit dem Bürgermeister von Zgorzelec, Herrn Gronicz, die grenzüberschreitenden Aktivitäten zu erläutern. Unsere Zusammenarbeit mit dem Klub Miejski Seniora und mit anderen Institutionen bei unseren polnischen Nachbarn wurden anerkennend begrüßt.

Am 16.11.2017 starteten wir unseren nächsten Kulturausflug mit 48 polnischen und deutschen Teilnehmern nach Seifhennersdorf und Löbau. Eine Werksführung durch den Pianobau Bechstein in Seifhennersdorf beeindruckte, wie durch Können und Wissen die Besonderheit der Musikinstrumente aktiv gelebt und produziert wird. Erkenntnisse aus Tradition, Erfahrung und neuester Forschung werden kontinuierlich gefördert, um die Instrumente weiter zu entwickeln und die Klangwelt zu verbessern. Eine sachkundige Führung vermittelte in eindrucksvoller Form die Präzision der sensiblen Instrumente.

 

Im Anschluß erfolgete die Weiterfahrt nach Löbau zum Haus Schminke. Erbaut vom Architekten Hans Scharoun gehört es heute zu einem weltweit bedeutenden Beispiel architektonischer Stilrichtung "Neues Bauen" und "International Style". Eine interessante Führung gab Aufschluß über die ursprünglichen Auftraggeber und den familiären Anspruch bei der Gestaltung des Hauses.

 

Am 30.11.2017 besuchten uns Gäste von unserem Kooperationspartner TRATWA aus Breslau. In einer locker gestalteten Sprachanimation wurden polnische und deutsche Redewendungen geübt. Der Nachmittag verging wie im Flug, und es war am Abend nur noch wenig Zeit, um unseren polnischen Gästen die beleuchtete Innenstadt von Görlitz zu zeigen. Alle Teilnehmer waren sich einig, die Sprachübungen im nächsten Jahr in Breslau fort zu setzen.

 

Am 7.12.2017 feierte unser Vorstandsmitglied Hanna Ilnicka das 25jährige Bestehen des Interclub Femina in Zgorzelec, dem sie seit Anbeginn als Vorstand angehört und eine führende Rolle bei der Entwicklung und dem Ausbau der grenzüberschreitenden Kontakte eingenommen hat. Sie ist auch für uns in dieser Funktion ein wichtiges Bindeglied zu unseren polnischen Partnern, und wir sind froh, Sie seit einigen Jahren auch für unseren Verein als Vorstandsmitglied gewonnen zu haben. Zu diesem Jubiläum wurden ihr zahlreiche Glückwünsche von der Landrätin der Wojewodschaft Zgorzelec, Frau U. Ciupak, dem 2. Bürgermeister der Stadtverwaltung in Zgorzelec, Herr R. Baranowski, dem Alterpräsidenten der Innung Handwerk/Gewerbe, Herr F. Wurszt, sowie einer Vertreterin des Landkreises und der Stadtverwaltung von Görlitz ausgesprochen. Eine große Zahl von mit ihr kooperierenden Organisationen aus Polen und Deutschland bedankten sich für die erfolgreiche Zusammenarbeit und bauen auch in Zukunft darauf, dass sie in dieser Funktion die grenzüberschreitenden Aktivitäten mit neuen Impulsen weiterhin beleben kann.

 

Der Görlitzer Christkindelmarkt veranstaltete unter Federführung unseres Kooperationspartners FVKS bereits zum 2ten Mal die Aktion 17 Tage 17 Essen. Hier können sich an 17 Tagen in den Abendstunden während der Weihnachtsmarktzeit Vereine und Organisationen durch Angebote regionaler und ausgefeilter Speisen für einen gemeinnützigen Zweck präsentieren. Die kulinarischen Angebote werden ohne Preisvorgaben angeboten und jeder kann dafür geben, was er für angemessen erachtet.

So erzielten wir am 11.12.2017 mit unserem Angebot von Bigos aus der polnischen Küche von unserem Partner Miejski Klub Seniora in Zgorzelec eine Einnahme von über 255 €, die wir dem krebserkrankten Alex in Zgorzelec zur Unterstützung seines Heilungsprozesses zukommen lassen werden.

 

Zum Jahreabschluss finden in Dezember traditionelle Weihnachtsfeiern statt. Diesmal hatten wir uns zum Ausklang des Jahres etwas anderes vorgenommen: Eine Kahnfahrt durch den winterlichen Spreewald unter wärmenden Decken und Glühweinheizung. 42 deutsche und polnische Teilnehmer widerstanden den kühlen Temperaturen und entdeckten den Spreewald unter winterlichen Bedingungen am 12.12.2017.

Auf der Heimfahrt machten wir einen Stopp bei der Confiserie Felicitas in Hornow/Lausitz. Hier schilderte uns die Mitbegründerin eines belgischen Ehepaares den mühevollen Start einer Produktion von belgischen, handgemachten Leckereien in einem alten Bauerngehöft. Inzwischen sind die Produkte so gut am Markt angekommen, dass das alte Bauerngehöft um weitere Anbauten erweitert werden mußte. Mittlerweile beschäftigt man über 70 festangestellte Mitarbeiter, und das Unternehmen hat sich zu einem Leuchtturmprojekt in der Region entwickelt. Natürlich fanden wir Gelegenheit, uns von der Qualität der Erzeugnisse zu überzeugen.

 

 

Projekt: Auf den Spuren von Jacob Böhme

 

In einer grenzübergreifenden Kooperation zwischen den Partnern Fundacja EkoRegion in Zgorzelec, GÜSA e.V. in Görlitz und der Stadtverwaltung in  Zawidow  (Seidenberg) wird im Rahmen des  Förderprogramm aus dem Kleinprojektefonds (KPF) INTERREG Polen –Sachsen 2014 – 2020 ein Projekt realisiert, das die Bedeutung  von Jakob Boehme für seine Geburtsstadt Zawidow heraus hebt und in das Bewußtsein der Öffentlichkeit rücken soll. Gleichzeitig dient das Projekt als ein Beispiel der Intensivierung der grenzübergreifenden partnerschaftlichen Kooperation zwischen unseren benachbarten Gemeinden.

 

In der Projektphase waren umfangreiche Aktivitäten geplant. Mit deutschen Schülern aus Görlitz und Bernstadt sowie Schülern aus Zawidow  wurde durch die Vorführung des Jacob-Boehme-Films mit einem anschließenden Quiz  auf das Wirken des Schusters in seiner Geburtsstätte  eingegangen. Am 27.01.2018 fand eine Studienreise unter dem Motto „Auf den Spuren von Jacob Boehme“ statt, mit Besichtigung des Boehme-Hauses in Zawidow und weiteren regionalen Stätten,  auf denen der Meister der Philosophie seine Spuren hinterlassen hat. Und auch der Besuch seiner Grabstätte und der Boehme-Gedenkstätte in der Nikolai-Kirche in Görlitz gehörte zum Programm. Am 24.2.2018 wurde eine Konferenz in Zawidow abgehalten, bei der namhafte Kenner des Jacob Boehme mit Vorträgen über  sein Leben und Schaffen  beitrugen. Ausserdem fand im Februar und März 2018 eine 2-3 wöchige Wander-Ausstellung in der Waldorf/Jacob-Böhme-Schule in Görlitz statt, die anschliessend in Zawidow fortgesetzt wurde. Im Rahmen des Projektes sind auch Schülerwettbewerbe in unserer polnischen Nachbarstadt geplant.

 

Umrahmt wird das Projekt durch Internet-Auftritte pro.boehme.gr@gmail.com , weiteren Publikationen und einer Landkarte mit den Wirkungsstätten von Jakob Boehme. Auch das Lausitzer Museum in Zgorzelec sowie der Liebhaberverein von Zawidow haben ihre kompetente Unterstützung für das Projekt zugesichert. Ebenso hat sich die Internationale Jacob Böhme Gesellschaft e.V. in Görlitz mit ihrem Wissen als wertvoller Partner in die fachliche Ausrichtung eingebracht.